Diagnose Leishmaniose positiv - eine persönliche Hunde-Erfahrung

|9. März 2025 @ 7:46




Es ist mir eine Herzensangelegenheit hierüber etwas zu schreiben. Aufklärung ist das A und O, sowie unterstützende persönliche Erfahrungsberichte von Betroffenen! Nun zu unserer Geschichte: Unser Hund, ein kleiner Mischling, zog Anfang 2022 in unser Leben und Haus ein. Ein toller, verspielter, dankbarer, verschmuster und liebevoller Hund. Nach gut einem Jahr bei uns verschlechterte sich sein Gesundheitszustand schleichend. 

Die Leishmaniose brach aus. Er wurde ruhiger, langsamer und hatte weniger Appetit. Die Krankheit erreichte ihren Höhepunkt mit Gewichtsverlust, Brille um die Augen, offene blutige Stellen am ganzen Körper, Fellverlust um die Ohren. Er war körperlich so geschwächt, dass wir ihn auch tragen mussten. Das Blutbild beim Tierarzt führte zum Ergebnis, dass er bereits in der Türkei vor längerer Zeit von einer mit dem Leishmaniose-Erreger infizierten Sandmücke gestochen wurde. Es gibt infizierte Hunde, denen macht dieser Stich nichts aus, ihr Immunsystem ist stark und bei manchen, wie bei unserem bricht die Leishmaniose aus, wenn auch später. Die Diagnose war da, wir konnten handeln. Mit Einstellen auf die lebensnotwendigen Tabletten, wir geben Allopurinol und Umstellung auf purinarme Ernährung, bei uns Trockenfutter verbesserte sich schnell wieder der Gesundheitszustand. Die purinarme Ernährung war und ist ein Leben lang wichtig, da die lebensnotwendigen Tabletten sonst zu sehr der Organismus des Hundes belasten. 

Beratung und Tipps erhielten wir hierzu von Kitmir e.V., Tierarzt und im Fachhandel. Er bekommt nun aktuell eine Tablette pro Tag. Eine halbe Morgens und eine halbe Abends mit seinem Futter, oder falls es da nicht funktioniert mit einem Leckerlie. Diese Gabe des Medikaments verteilt die Wirkung der Tablette gut über den Tag. Die Blutwerte hatten wir zu unserer Beruhigung nach einem guten Jahr später mal wieder kontrollieren lassen. Keine Auffälligkeiten. Fahren wir mit unserem Hund in den Süden Europas behandeln wir ihn vorher mit  Prophylaxe gegen die Mittelmeerkrankheiten. Es besteht immer noch das Risiko wieder gestochen zu werden. Wie bei anderen Hunden ist dies eine notwendige Vorsichtsmassnahme um nicht nochmal einen Stich oder Ausbruch zu riskieren. 

Die Tabletten (Rezept über den Tierarzt) kosten für hundert Stück um die 11 Euro(Stand 01/2025) Die Futterkosten für purinarme Ernährung sind nicht wesentlich höher wie bei normalem Hundefutter, aber notwendig. Kein Leckerlie-Verzicht. Es gibt genügend Alternativen (pflanzliche…) Urlaub mit Hund im Süden nicht die Prophylaxe gegen die Mittelmeerkrankheiten (Tierarzt ansprechen) vergessen. Die Hunde sind trotz Medikamenten nicht immun gegen einen erneuten Stich/Infektion. Fazit: Wir haben einen tollen Hund und hoffentlich noch für eine lange Zeit miteinander! 

Wären wir in der der ganz fernen Zukunft vielleicht wieder vor der Überlegung einer Adoption eines Hundes aus dem Süden wäre die Diagnose Leishmaniose mit dem Wissen von heute kein Hinderungsgrund für uns. Wir wissen was zu beachten ist und ich hoffe ich konnte hier etwas Mithelfen bei der Aufklärung. 

Herzliche Fellnasengrüsse 

Iris B.