Lian - dem Tod entkommen, eine Seele zerstört

|17. April 2025 @ 7:57|

Was dieser junge Rüde durchgemacht hat, ist unbeschreiblich grausam. Er ist buchstäblich durch die Hölle gegangen. Und wäre Tierschützerin Charlotte und ein paar andere helfende Hände nicht gewesen, wäre der arme Kerl im Tierheim gestorben. 

Der hübsche Hundejunge wurde, seit er ein Welpe war, an einer Futterstelle versorgt – ein sicherer Platz in Freiheit. Ein frecher junger Hund voller Energie und Lebensfreude. Doch vor einigen Wochen wurde er von den Hundefängern gejagt und eingefangen. Charlotte fand ihn im Tierheim und tat alles, um das kranke Kerlchen aus dem Tierheim zu holen und brachte ihn sofort zur Tierklinik. Der Kleine hatte mehrere Bissspuren am ganzen Rücken und ein Stück seiner Unterlippe fehlt sowie ein Teil des Zahnfleischs. Der Bluttest zeigte, wie erwartet, eine Infektion. Die Seele des sonst so fröhlichen Hundejungen ist völlig zerstört. Seine Augen sind leer und auch bei den Untersuchungen zeigte er kaum eine Reaktion. Völlig teilnahmslos ließ er alles einfach nur über sich ergehen - völlig erschöpft. 

Wir wollen uns nicht vorstellen, was er in den letzten Wochen alles erlabt hatte. Charlotte gab ihm den Namen Lian. In den nächsten Wochen wurde er aufgepäppelte, umsorgt und verwöhnt. Anfangs war es sehr schwierig, ihn zum Essen zu bewegen. Immer wenn man ihm das Essen hinstellte, bekam er Angst. Vermutlich waren dies die Situation, in denen er so heftig gebissen wurde. Ein Ressourcenkampf ums Futter, in dem die kleinen Schwachen unter gehen. Doch Charlotte gab nicht auf und Lian begann, wieder am Leben teilzunehmen. Von dem lebensfrohen und selbstbewussten Rüden, der er mal war, ist er noch weit entfernt. Die Wunden am Körper sind zum größten Teil geheilt, doch seine Seele ist noch immer gebrochen. Charlotte gibt ihr Leben für die Tiere, ist jeden Tag auf den Straßen unterwegs – füttert und lässt Tiere tierärztlich versorgen. Sie besucht ihre Schützlinge so oft sie kann in der Pension des Tierarztes, doch sie hat keine eigene Station, wo sie Tiere unterbringen kann und auch nicht die finanziellen Mittel, um dauerhaft für eine Pension aufzukommen. So bat sie unsere Ulla um Hilfe und Ulla versprach, sich um den süßen Schatz zu kümmern. 

So zog Lian vor ein paar Tagen bei uns ein. Ulla nahm ihn mit in ihre Wohnung, um ihn nah bei sich zu haben und das Vertrauen in Menschen zurückzugewinnen. Lian ist immer noch sehr schüchtern und zurückhaltend. Zu tief stecken die Quälereien noch in ihm. Er muss das erlebte weiterhin verarbeiten. Ulla wird alles tun, damit es dem hübschen Hundejungen gut geht und wir hoffen, dass er wieder zu einem glücklichen Hund werden kann.