Jede Vermittlung und jede Ausreise ist etwas Besonderes. Aber manche sind - nun ja - besonderer... So auch die von Pieko. Erst kürzlich wurde er mit Leishmaniose diagnostiziert, für viele Hunde bedeutet das leider: Endstation Auffangstation. Sie werden fortan abgestempelt als schwerkrank und von den wenigen Interessenten, die sich umsehen, übersehen... Pieko hat ein echtes Glückslos gezogen und was in den letzten zwei Monaten vor seiner Ausreise im Hintergrund ablief, möchten wir nun mit euch teilen, denn diese Geschichte ist zu schön, um sie nicht zu erzählen. Pieko ist das, was die meisten Leute sich vorstellen, wenn sie an einen lieben Hund denken. Er ist offen, geht auf Menschen zu, möchte spielen, lässt sich streicheln. Trotzdem saß er lange in unserem Gehege ohne eine Anfrage. Das änderte sich im April diesen Jahres. Trixi, die Kitmir schon länger vor Ort besucht und sich für den Tierschutz engagiert, holte Informationen zu Pieko ein. Einfach nur so? Nein, natürlich nicht... Ihre Freundin Kristin hatte ein Auge auf Pieko geworfen 👀 Gleichzeitig, ein paar tausend Kilometer entfernt, wusste Pieko noch nicht, dass er Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, er hatte ganz andere Sorgen. Hier und da entdeckte er offene, wunde Stellen in seinem Fell, die ihn übel juckten. Eine mysteriöse Hautkrankheit? Wir wünschten, es wäre nur das... beim Besuch in der Tierklinik stellte sich heraus: Pieko hat Leishmaniose. Das war eine echte Hiobsbotschaft, so kurz vor dem greifbaren Happy End. Leishmaniose ist eine ernstzunehmende Erkrankung und das machte auch Kristin nachdenklich. Doch insgeheim hatte Pieko sich bereits in ihr Herz geschlichen. Die Flüge waren gebucht und für Kristin und Trixi brach die Wartezeit an, so auch für Pieko. In der Klinik wurde er auf Medikamente eingestellt, die gut anschlugen. Obwohl er plötzlich weg war von zuhause und allein in der Tierpension unseres Tierarztes, behielt Pieko seine gute Laune bei, freute sich über Besuch und beeindruckte durch sein vorbildliches Verhalten. An einem warmen Tag Mitte Mai schrumpften die mehreren tausend Kilometern Entfernung auf gerade einmal hundertfünfzig. Kristin und Trixi stiegen in Antalya aus dem Flugzeug 🛬 Ihr erster Weg führte sie in die Pension der Tierklinik, wo Pieko schon wartete. Ob Pieko wohl ahnte, dass dies der Wendepunkt in seinem Leben sein könnte? Im Foto seht ihr die ersten Annäherungsversuche der beiden und binnen Minuten war klar: Pieko ist Kristins Herzenshund! In diesem Moment der Zusammenführung war kein Platz mehr für die Sorge wegen der Leishmaniose, die Freude übertrumpfte die Bedenken. Ganz schnell war sicher: Pieko hat ein Ticket für den Heimflug! In den folgenden Tagen sind noch einige niedliche Schnappschüsse von Kristin und Pieko entstanden, die wir euch mit hochgeladen haben. Pieko durfte den Weg nach Deutschland antreten und machte dort Bekannschaft mit Hündin Kaya, die Kristin Jahre zuvor von Kitmir adoptiert hatte. Pieko konnte seine Begeisterung kaum zügeln, endlich jemand zum Spielen! Kaya braucht noch etwas Zeit, um Pieko lieben zu lernen, aber das wird noch. Gesundheitlich geht es Pieko inzwischen sehr gut, dank der korrekten Behandlung. Leider kommt es viel zu selten vor, dass ein Leishmaniose-Hund eine Chance bekommt und noch viel seltener, dass Interessenten sich die Mühe machen, Zeit und Geld investieren und die Tiere vor Ort kennenlernen. Das macht diese Geschichte so besonders für uns. Aber was uns am Ende die Tränen in die Augen getrieben hat, sind diese Fotos, aus denen das Herz spricht: Da haben sich zwei gefunden. Danke an Trixi für ihr Engagement und alles Gute für Kaya, Pieko und Kristin.