Nika
Nika ist verstorben.
Anja und Helferin Jenny entdeckten die arme Hündin im Mai 2020 in einem schrecklichen Zustand mitten in Demirtas. Sie war scheu und ließ sich nicht anfassen. Die Qualen dieser Hündin müssen furchtbar gewesen sein - über viele Wochen. Ihr gesamter Körper bestand aus Wunden und aus Schorfplatten, die wie eine Panzerschicht wirkten. Die Schmerzen müssen endlos gewesen sein. Es tat uns so leid für dieses arme Geschöpf, das scheinbar nicht mal mehr in der Lage war nach Essen und Trinken zu suchen. Ihr Leben bestand nur aus Schmerzen und Angst.
Die Hündin, die den Namen Nika (Siegerin) erhielt, wurde nach der Distanznarkose umgehend zu unserem Tierarzt gebracht. Sie hatte sehr, sehr schlimme Räude und war massiv dehydriert und unterernährt. Dazu kamen großflächige Wunden an den Läufen und ein Röntgenbild verriet außerdem noch, dass sie Schrotkugeln in ihrem ausgezerrten Körper hat.
Nika war viele Wochen in der Klinik. Ihr Körper wurde immer wieder gewaschen, um die Räude zu behandeln und bekam Infusionen, um sie zu stabilisieren. Langsam wuchsen wieder Härchen und sie durfte endlich zu uns. Doch sie musste schreckliches mit Menschen erlebt haben. Anja und viele Helfer versuchten der scheuen Hündin, die Angst zu nehmen. Zwar ließ sie sich irgendwann anfassen, doch man sah ihr deutlich an, dass sie diese Berührungen überhaupt nicht genoss.
Erst ein Jahr später fing sie langsam an aufzutauen und ihre Abscheu den Menschen gegenüber wurde weniger. Manchmal kam sie sogar für ein Leckerchen auf den Menschen zu. Für uns war dies ein Riesen Fortschritt und wir waren so Happy und dachten, dies könnte die Wende für Nikas Zukunft sein.
Doch dann ging es Nika schlecht und sie musste zum Tierarzt. Sie hatte Kreislaufprobleme und kaum Appetit. Die Tierarztbesuche waren für Nika die Hölle, es muss sie an die traumatische Zeit erinnert haben, die sie hinter sich hatte. Die Behandlung schlug nicht an und dann fanden wir sie eines Morgens im März 2022 tot in ihrer Hütte. Es war ein Schock für alle. Was hatte dies arme Hündin alles durchgemacht. Wir hätten uns so viel mehr für sie gewünscht.